In unserer Scouting Saison haben wir das Freeride-Potential verschiedener Regionen in Georgien erkundet. Neben dem Gelände haben wir aber auch Unterkünfte getestet und die Erreichbarkeit im Winter geprüft. Zeitgleich haben wir begonnen mit einer eigenen Wetter-Station in der Sanalia-Bowl Daten zur Temperatur, zum Wind und zu Schneefällen zu sammeln.
Im Januar haben wir Goderdzi Pass, die Sanalia Bowl und Gudauri gesehen. Im Februar haben wir Mestia mit Tetnuldi und Hatsvali und Bakhmaro besuchen. Im März kam noch Stepanzminda und Lentechi hinzu.
Damit kennen wir jetzt den westlichen Kleinen Kaukasus, der sehr starke Schneefälle verzeichnet, die Region Swanetien, die hoch alpin ist, spektakuläre Berge bietet und mit ihrer einmaligen Kultur inklusiver ihrer Wehrtürme aufwarten kann. Im Osten des Großen Kaukasus liegt mit Gudauri ein bereits entwickeltes Skigebiet in hoher Lage das auch noch gut erreichbar ist.
Fazit der Scouting Saison war, dass ein Betrieb nur an einem Ort realistisch ist, der durch eine ausgebaute Strasse gut und auch zuverlässig erreichbar ist. Die zweite wichtige Erkenntnis war, dass der Kleinen Kaukasus tatsächlich zuverlässig ergiebige Schneefälle verzeichnet und das auch schon zu Beginn der Saison und damit ein früher Saisonstart Anfang Dezember möglich ist. In Europa gab es zum Jahreswechsel 2015/16 nirgendwo so viel Schnee wie hier im Kleinen Kaukasus.
Auf Basis der Erfahrungen aus dem Scouting Winter haben wir uns für Bakhmaro als Ort für unsere Test-Saison entschieden. Bakhmaro hat uns mit der guten Schneelage überzeugt und da dort bereits wesentliche Infrastruktur vorhanden ist, konnten wir mit überschaubaren Aufwand einige Pionier-Wochen durchführen.
Eine (wenn im Winter auch nicht geräumte) Straße verbindet den Ort in rund zwei Stunden mit dem internationalen Flughafen in Kutaisi und in dem (im Winter verlassenen) Ort gibt es einfache Holzhäuser, die wir für die Saison mieten können.
Für die Test-Saison haben wir einen Pistenbully 300W Polar und zwei Schneemobile nach Georgien gebracht. Die ersten Freerider haben uns ihr Vertrauen geschenkt und dabei echten Pionier-Geist bewiesen - bei dem Abenteuer neue Hänge zu erkunden, aber auch indem sie die einfachen Bedingungen meisterten.
Unser Ziel ist es, im kommenden Sommer eine Lodge zu bauen, die unseren Ansprüchen genügt und exakt das bietet, was Freerider suchen. Auf Luxus wollen wir dabei bewusst verzichten. Auch um kein falsches Publikum anzuziehen.
Die Architektur soll sich am lokalen Stil orientieren und gemütliche Zimmer bieten. Es ist wichtig die Häuser gut zu isolieren, moderne Sanitäreinrichtungen bieten und doch den Charm von Bakhmaro zu entsprechen.
Es ist auch wichtig die Arbeitsbedingungen für das Team zu verbessern. Eine professionelle Gastro-Küche, eine gut ausgestattete Werkstatt für die Pistenbullys und Schneemobile und nicht zuletzt auch ein Büro sind für einen professionellen Ablauf unumgänglich.
Seit August haben wir einen zweiten Pistenbully. Einen Satz Ketten, viele Ersatzteile und zwei weitere Schneemobile werden im Oktober per Container geliefert. Zusätzlich werden wir weiter in unsere Ausrüstung investieren. Das geht von weiteren Funkgeräten, einem zweiten Satellitentelefon bis zu einem Anhänger für das Gepäck beim Tansfer.
Der wesentliche Vorteil einer zweiten SnowCat ist die Steigerung der Zuverlässigkeit und die grössere Unabhängigkeit. Das Gelände rund um Bakhmaro bietet zudem genug Platz, dass sich zwei Gruppen parallel im Powder austoben können.
Im Frühjahr 2017 haben wir dazu unser Crowdfunding durchgeführen und genug Kapital eingesammelt, um den Kauf, die Überarbeitung und den Transport zu finanzieren.
Mittelfristig wollen wir unser eigenes spezialisiertes Freeride-Skigebiet entwickeln und betreiben. Dabei können Sessellifte oder Schlepplifte Verwendung finden. Je nach dem Feedback unserer Community bleiben wir auch erst einmal bei den SnowCats. Ziel ist eine günstige und sichere Aufstiegsmöglichkeit zur Verfügung zu stellen durch die möglichst viel perfektes Gelände erschlossen wird.
Je mehr wir investieren, desto mehr Gäste werden benötigt, um die Kosten zu teilen. Es kommt also zu einem Konflikt mit dem Ziel die Hänge möglichst exklusiv für wenige Freerider zu reservieren. Wir werden erst einmal klein beginnen. Erfahrungen in den ersten Saisons werden zeigen, wie viele Freerider das Gebiet verträgt. Entsprechend werden wir die weitere Entwicklung planen. Unsere Vision bleibt der unverspurte Schnee.